Morde an Frauen sind keine Familiendramen sondern Femizide

Veröffentlicht am 30.11.2021 in Adventskalender

Abgeordnete Ruth Müller ist über steigende Gewaltzahlen alarmiert und fordert mehr Schutz

Die aktuellen Zahlen für Bayern zur Gewalt gegen Frauen geben Anlass zur Sorge. Ruth Müller, frauenpolitische Sprecherin der SPD Landtagsfraktion und stellvertretende Fraktionsvorsitzende, hat sich mit einem umfangreichen Fragenkatalog an die Staatsregierung gewandt. Die Zahlen sind alarmierend. In 2020 kam es in Bayern zu 20.234 Fällen von häuslicher Gewalt. Knapp 200 Fälle mehr als im Vorjahr. Besorgniserregend ist außerdem, dass es in den Jahren zwischen 2017 und 2020 allein in Bayern zu 89 Morden an Frauen und Mädchen sowie zu 309 Mordversuchen an Mädchen und Frauen gekommen ist. „Jeden vierten Tag wird in Bayern eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner ermordet - ein Femizid, der in den Medien immer noch gern verharmlosend als 'Beziehungstat' oder 'Familiendrama' bezeichnet wird. Entsprechend riesig ist vermutlich die Zahl der Frauen, die bisher 'nur' von häuslicher Gewalt betroffen sind. Es gilt jetzt, kurzfristige Alternativen für eine pandemie-gerechte Unterbringung der Betroffenen häuslicher Gewalt zu schaffen,“ fordert Müller eine schnelle Reaktion auf die Zunahme der Gewaltvorfälle. Hoffnung schöpft die Politikerin aus dem aktuellen Koalitionsvertrag, aus dem herauszulesen ist, dass die neue Ampelkoalition das Problem erkannt hat und mit einem bundeseinheitlichen Rechtsrahmen eine verlässliche Finanzierung von Frauenhäusern sicherstellen will.

Da die Auslastung der bayerischen Frauenhäuser im Gegenzug aber bereits am oberen Limit angekommen ist, braucht es zügig ein verlässliches Schutzkonzept, dass die steigende Anzahl von Gewalt gegen Frauen auffangen kann. In Niederbayern etwa lag die Auslastung der Frauenhäuser in 2020 bei 76,64 Prozent und im gesamten Bayern bei 81,47 Prozent. "Wir brauchen einen unproblematischen Zugang zu Hilfe und Unterstützung“, so die Abgeordnete, „um dafür auch Nachbarn, Freunde und Kollegen zu sensibilisieren, muss es eine zielgerichtete und niedrigschwellige, mehrsprachige Kampagne geben, die schnell und unkompliziert alle Infos zur Verfügung stellt“. Müller fordert weiterhin, dass die Auswirkungen der Pandemie bei der künftigen Planung von Frauenhausplätzen dringend berücksichtigt wird: "Damit Betroffene die Angebote auch uneingeschränkt wahrnehmen können, muss der Freistaat dringend in pandemiefeste Frauenhäuser investieren. Das bedeutet, WLAN in allen Einrichtungen, personeller sowie finanzieller Ausbau der digitalen Beratungs- und Betreuungsangebote, Möglichkeiten für kostenlose Corona-Tests sowie eine Erweiterung der psychologischen Kinder-Betreuung."

 

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