Wie Integration gelingen kann

Veröffentlicht am 31.10.2016 in Wahlkreis

Fraktionsvorsitzender Markus Rinderspacher, MdL, Landrat Heinrich Trapp und Ruth Müller, MdL, besichtigten Wohnheim für minderjährige Flüchtlinge in Frontenhausen

Vergangene Woche erhielten der Fraktionsvorsitzende der BayernSPD-Landtagsfraktion, Markus Rinderspacher, MdL und die Betreuungsabgeordneten für den Stimmkreis Dingolfing-Landau, Ruth Müller, von Alfred Gruber, dem Leiter des L.J. Erlmeier Sozialwerks Burgberg in Frontenhausen, einen Einblick, wie die Integration unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge gelingen kann. An dem Termin beteiligten sich außerdem Landrat Heinrich Trapp, sowie SPD-Kreisvorstand Dr. Bernd Vilsmeier, die Vorstände des SPD-Ortsvereins Hartmut Manske und Musa Kirbas.

Das Wohnheim, welches ursprünglich für gehörlose und hörgeschädigte Jugendliche eingerichtet worden war, die eine Ausbildung Gartenbau anstrebten, beherbergt derzeit 17 junge Männer aus Afghanistan. Alfred Grubers ausgeklügeltes Konzept hat hierbei in vielen Fällen eine erfolgreiche Integration möglich gemacht. Zum einen werden im Burgberg nur afghanische Flüchtlinge zweier ethnischer Gruppen untergebracht, um kulturelle Spannungsfelder wo möglich zu vermeiden. Hier wird den Jugendlichen alles näher gebracht, was für eine erfolgreiche Eingliederung in die Gesellschaft nötig ist: neben Deutschkursen werden auch Kenntnisse über die das Deutsche Werte- und Moralsystem vermittelt, so unter anderem was der Begriff „Gleichberechtigung von Mann und Frau“ bedeutet oder was sich hinter dem Wort „Demokratie“ verbirgt. Aber auch scheinbar banale Dinge wie die Bedienung einer Waschmaschine oder die Mülltrennung werden den jungen Männern beigebracht. Auch um psychische Traumata, die oft erst nach längerer Zeit des „angekommen Seins“ zutage treten, versucht sich Alfred Gruber in Zusammenarbeit mit einer Landshuter Psychologin zu kümmern. Integration läuft aber vor allem über soziale Interaktion, wie eine Mitgliedschaft im Fußballverein oder ähnliches. Bei Konflikten müsse man, so Gruber, vor allem auch den kulturellen Hintergrund berücksichtigen, um zu verstehen, wie man Probleme oder Spannungsfelder am besten entgegenwirken könne.

Das Konzept ist erfolgsversprechend: Bereits sechs junge Flüchtlinge konnten bereits in den Arbeitsmarkt integriert werden. Auf die Frage von MdL Ruth Müller, wie sich denn die Wohnungssuche nach erfolgreicher Integration auf dem Arbeitsmarkt gestalte, erhalten die Gesprächsteilnehmer die Information, dass sich diese als extrem schwierig gestalte, da bezahlbarer Wohnraum und willige Vermieter sehr rar gesät seien. „Der soziale Wohnungsbau ist über Jahre vernachlässigt worden und das mache sich jetzt eben sowohl bei Einheimischen als auch bei Neubürgern bemerkbar“, machte Müller deutlich. Es sei wichtig, dass bezahlbarer Wohnraum entstehe, ergänzte Markus Rinderspacher. Als SPD-Landtagsfraktion setze man sich seit Jahren für dieses Thema ein. Der sogenannte Wohnungspakt Bayern führe entgegen der Ankündigungen derzeit weder zu einem Ausbau noch zu einer Beschleunigung des geförderten – und damit bezahlbaren – Wohnungsbaus. Die im Pakt vorgesehene Förderung von Kommunen, die bauen wollen, bleibt in seiner jetzigen Form nahezu wirkungslos. Außerdem seien weit weniger Wohnplätze für Geflüchtete entstanden als angekündigt, habe die SPD-Landtagsfraktion der Antwort zu einer Anfrage der Staatsregierung entnommen.

Die Ausbildungsberufe, die die Jugendlichen anstreben, reichen vom Bäcker über Schreiner und Gartenbauer, bis hin zum Industrieelektroniker. Alfred Gruber, der für die erfolgreiche Vermittlung in einen Ausbildungsplatz auch mit seinem Ruf bürgt, besucht seine Schützlinge selbst zweimal pro Woche an ihrem Arbeitsplatz, um für einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. Der Erfolg der Anderen ist dabei wiederrum Motivationsgrund für die übrigen jungen Flüchtlinge, deren Entwicklungsstand für die Aufnahme einer Ausbildung bisher noch nicht ausreicht. Oft sehen sie sich auch mit einer ihren Vorstellungen stark abweichenden Realität in Deutschland konfrontiert. Auch hier leistet Alfred Gruber Aufklärungsarbeit und macht deutlich, dass man für ein gutes Leben in Deutschland eben auch hart arbeiten muss.

 

Bild: v.l. Musa Kirbas, Hartmut Manske, MdL Markus Rinderspacher, MdL Ruth Müller, Alfred Gruber, Landrat Heinrich Trapp

 

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