„Kämpfern für Demokratie Denkmal setzen“

Veröffentlicht am 29.10.2016 in Veranstaltungen

Die SPD-Landtagsfraktion zeichnete couragierte Schüler des Landauer Gymnasiums aus

SPD-Landtagsfraktion lud zu Verfassungsempfang im Kastenhof ein

Die Landtagsfraktion der SPD lud am Donnerstagabend anlässlich 70 Jahre Bayerische Verfassung zu einem Verfassungsempfang in den Glassaal des Kastenhofes ein. Die Festrede hielt MdL Markus Rinderspacher, Vorsitzender der SPD-Landtagsfraktion. Im Rahmen dieser Veranstaltung zeichnete Staatssekretär MdB Florian Pronold Schüler des Gymnasiums für ihr couragiertes Auftreten bei der AfD-Veranstaltung im der Stadthalle mit Urkunden aus.

Nach Stücken von Eveline Erbes und Simon Csokan von der Musikschule, die von Marianne Barna-Sabadus am Flügel begleitet wurden, konnte MdL Ruth Müller unter den zahlreichen Gästen unter anderem Stadtpfarrer Christian Kriegbaum, Staatssekretär MdB Florian Pronold, Landrat Heinrich Trapp, Reisbachs Bürgermeister Rolf Holzleitner, Harald Dietlmeier von der Hans-Glas-Berufsschule, Schulleiterin Cornelia Feldkamp vom Gymnasium, Stadtrat Nik Söltl, Ortsvorsitzenden Martin Rapke, Kreisvorsitzenden Dr. Bernd Vilsmeier sowie den ehemaligen Geschäftsführer Franz Wagner im Glassaal begrüßen. Sie stellte fest, dass die Welt vor 70 Jahren noch ganz anders ausgesehen habe, da Deutschland in Schutt und Asche lag. Sie fragte daher, ob denn Dr. Wilhelm Hoegner Ideen auch heute noch aktuell sind. Wenn man beispielsweise die Artikel 168 „Männer und Frauen erhalten für gleiche Arbeit den gleichen Lohn“ oder Artikel 96 „Beamte dienen dem ganzen Volk“ sieht, habe die Bayerische Verfassung nichts an Aktualität verloren.

Landrat Heinrich Trapp meinte, dass er schon überlegt habe, zum 70. Jahrestags der Bayerischen Verfassung einzuladen, doch dann habe er erfahren, dass die Landtagsfraktion dies übernimmt. Ihn habe die Verfassung, insbesondere die Präambel, schon immer sehr beeindruckt. Wenn man heute die Menschen fragt, warum am 23. Mai und am 1. Dezember beflaggt wird, wissen viele nicht warum. Am 23. Mai trat das Grundgesetz und am 1. Dezember die Bayerische Verfassung in Kraft. Beide Bücher seien Glanzlichter, auf die wir stolz sein können. An der Verfassung arbeiteten auch Konrad Kübler aus Landau und Anton Meier aus Dingolfing mit.

Auch Markus Rinderspacher fragte, ob die Verfassung nach 70 Jahren noch aktuell sei. Wenn am 3. Oktober Bundeskanzlerin und Bundespräsident von Wutbürgern übel beschimpft werden und ein Reichsbürger einen Polizisten erschießt, müsse man feststellen, dass die Demokratie derzeit einen Rückzug durchmache. Dies gelte aber nicht nur bei uns, sondern weltweit. Da stelle sich die Frage, warum die Demokratie sich in so einem schlappen Zustand befindet. Dies könne sein, weil einige so reich sind, dass sie die Demokratie nicht mehr brauchen, und am anderen Ende der Einkommensskala sich viele Menschen nicht genug unterstützt. Es sei ein Fehler gewesen, dass an den Schulen keine Demokratieerziehung stattfand.

Markus Rinderspacher stellte weiter fest, dass die Täter und Opfer des 3. Reiches jeder kenne, diejenigen, die die Demokratie erkämpft haben, keiner. Diesen Männern müsste man demokratische Denkmäler setzen. Hoegner hielt nicht nur im Landtag, sondern in ganz Deutschland flammende Reden gegen Adolf Hitler und musste daher 1933 den Weg ins Schweizer Exil antreten. Am 1. Dezember 1946 entschied sich die bayerische Bevölkerung für die Demokratie, nachdem es auch Tendenzen gab, sich für das französische Modell, also den Zentralismus, zu entscheiden.

Der Festredner erklärte , dass sich in dieser Verfassung das Leben Wilhelm Hoegners widerspiegle. Er kam aus armen Verhältnissen, daher standen die Punkte Arbeit und Bildung in der Verfassung. Er war ein Humanist und ein Sozialist. Die Verfassung unterscheidet sich vom Grundgesetz, da sie ein Plädoyer für soziale Gerechtigkeit ist und Bayern nach ihr im europäischen Umfeld verortet ist. Da heute auch zu beobachten ist, dass der Nationalismus wieder auf dem Vormarsch ist, sollte Bayern sein weltoffenes Gesicht beibehalten, so Rinderspacher. Er stellte dann die vierte Strophe der Bayernhymne, die von Schülern für einen Wettbewerb der Bayerischen Volksstiftung getextet wurde, vor. Die SPD trete dafür ein, dass dieser Text offiziell zur vierten Strophe erklärt wird.

MdB Florian Pronold freute sich, dass er sich bei einigen couragierten Schülern des Gymnasiums Landau und der Hans-Glas-Berufsschule Dingolfing bedanken durfte. Beide Schulen tragen das Siegel „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“. Diese Auszeichnung geht alleine auf die Initiative der Schüler zurück. Im Rahmen dieses Qualitätsiegels haben Moritz S., Melina W., Hannah R., Katharina P., Morgane F. und Elisabeth R. couragiert für Toleranz und gegen Diskriminierung eingesetzt. Die Hans-Glas-Schule hat sich die Auszeichnung mit zahlreichen Projekten verdient. Für 2017 seien ein Theaterstück gegen Rassismus und die Organisation eines Lernzirkels unter dem Motto „Gleichwertigkeit“ geplant. Dafür erhielten die sechs Schüler und die Schulen eine Urkunde von Pronold überreicht.

Kreisvorsitzender Dr. Bernd Vilsmeier lud zu einem kleinen Buffet ein. Eichendorf Altbürgermeister Max Wagner stellte dabei fest, dass er schon lange keine Rede gehört habe, die nicht durch Husten unterbrochen wurde. Bei Rinderspacher sei dies der Fall gewesen, er habe eine ausgezeichnete und fesselnde Rede gehalten.

 

Text aus Dingolfinger Anzeiger, 29.10.2016 / Hofner

 

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