Soja-Anbau made in Bavaria

Veröffentlicht am 26.07.2018 in Landwirtschaft & Forsten

Ruth Müller, MdL und Rita Hagl-Kehl, MdB informierten sich über Umsetzung der Eiweiß-Initiative bei Stephan Riedl

Durch die stetig wachsende Nachfrage nach Soja als Futtermittel haben sich die Anbauflächen in Brasilien massiv ausgeweitet, in manchen Ländern liegt der Anteil an gentechnisch verändertem Soja bereits bei weit über 90 Prozent. „Ich will mit meinem landwirtschaftlichen Betrieb die Wertschöpfung vor Ort halten und nicht die Landwirtschaft und Natur in anderen Ländern dieser Erde ausbeuten“, begründet der Leiter des Milchviehbetriebs Stephan Riedl seine Beweggründe, Sojabohnen in Unterglaim anzubauen. Um mehr über den Sojaanbau in Niederbayern zu erfahren, trafen sich die beiden Landwirtschaftspolitikerinnen Ruth Müller und Rita Hagl-Kehl auf dem Hof des Landwirts zum Informationsgespräch.

„Brasilien ist der Hauptlieferant der EU und hat im Zeitraum von 2002 bis 2016 seine Soja-Produktion mehr als verdoppelt. Im gleichen Atemzug mussten dafür aber auch 180.000 Quadratkilometer Regenwald weichen“, so Riedl, der sich angesichts der Folgen von massenhafter Abholzung Sorgen bezüglich der Folgen für die Umwelt macht. Fast so groß wie ganz Deutschland ist die Fläche, auf der in Brasilien vornehmlich gentechnisch veränderter Soja angebaut wird. Daher wurde 2012 auch die Initiative Donau Soja ins Leben gerufen, der bereits 14 Staaten entlang der Donau angehören. Der Familienbetrieb Riedl betreibt den Anbau im Rahmen der vielgliedrigen Fruchtfolge seit vier Jahren und wird dabei über das Kulturlandschaftsprogramm, kurz KULAP, vom Bayerischen Staat gefördert. „Diese Unterstützung war für uns auch ausschlaggebend für die Entscheidung zum Sojaanbau“, so Riedl. Damit kommt der Landwirt den Zielen der Bayerischen Eiweißinitiative nach, die erreichen möchte, dass landwirtschaftliche Nutztiere im Optimalfall ausschließlich mit heimischem Eiweißfutter versorgt werden sollen.

Soja sei dabei eine äußerst pflegeleichte Nutzpflanze, so Stephan Riedl, da sie keine Düngung und nur wenig Pflanzenschutzmittel brauche und daher auch sehr gesundes Futter für seine Milchkühe sei, deren Produkte er gemeinsam mit seiner Familie in der angeschlossenen Milchtankstelle anbietet. Die Landshuter Landtagsabgeordnete Ruth Müller wollte dabei wissen, was man unternehmen könne, um diese Art der umweltfreundlichen und gesundheitsbewussten Fütterung zu unterstützen. „Wichtig ist hier jeder einzelne Verbraucher“, so Stephan Riedl, „indem man gentechnikfreie Produkte aus der Region kauft, unterstützt man auch gleichzeitig den heimischen Anbau“, was wiederum den Druck aus dem internationalen Handel nehmen würde. Aus diesem Grund möchte Familie Riedl auch ihre Direktvermarktung verstärken und installiert in Kürze einen zweiten Milchautomaten, an dem sich die Kunden Rohmilch zapfen können. Auch die Ernährungsbildung liegt den Landwirten am Herzen. So möchte Sophie Riedl ihren Kunden beibringen, wie sie mit Rohmilch selbst Joghurt herstellen können.

Stephan Riedl würde sich eine Erhöhung des Zuschusses für den heimischen Sojaanbau wünschen, um die Möglichkeit der gentechnikfreien Nutztierfütterung attraktiver für die Landwirtschaft zu gestalten. Die Folgen wären durchweg positiv: Der Verbraucher genießt gesunde Produkte und der nachlassende wirtschaftliche Produktionsdruck in anderen Ländern würde zugunsten der Regenwälder nachlassen. „Unsere Landwirte machen sich damit ein Stück weit unabhängig und betreiben Wertschöpfung vor Ort“, so Müller. Gleichzeitig sind die robusten Sojapflanzen mit ihren Blüten eine Bereicherung für die Bienen und Insekten, die somit auch ein Nahrungsangebot haben, wenn der Raps nicht mehr blüht, stellte die imkereipolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion noch einen weiteren Pluspunkt des Sojabohnen-Anbaus heraus.

 

 

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