Politik und Kirche haben mehr gemein als man denkt

Veröffentlicht am 21.07.2016 in Wahlkreis

Franz Maget über das Verhältnis von „Kirche und SPD“

Auf Heimaturlaub ist derzeit Franz Maget, der ehemalige Fraktionsvorsitzende der SPD im Bayerischen Landtag. Maget ist seit 2015 als Sozialattachée an der Botschaft in Tunesien tätig und erwies sich am Mittwochabend im Vortragssaal der Lebenshilfe in Landshut auf Einladung der Friedrich-Ebert-Stiftung als Politiker, der es versteht, unterschiedliche Themen miteinander zu verbinden und mitreißend zu erzählen.

Harald Zintl, Leiter des Regensburger Regionalbüros der Friedrich-Ebert-Stiftung begrüßte zur dritten Vortragsreihe in diesem Jahr, die das Buch Magets „Kirche und SPD“ zum Inhalt hatte. Anlässlich des 99. Katholikentags in Regensburg im Jahr 2014 hatte Maget zahlreiche Autoren aus Kirche und Sozialdemokratie in einem Buch vereint, die sich zu Themen wie „Arbeitswelt“, „Umwelt“ und die Beziehung zwischen Kirche und Sozialdemokratie äußerten.

Die SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller, die dem Landtagsarbeitskreis „Kirche und SPD“ angehört, stellte in ihrem Grußwort die vielfältigen Aktionen des Arbeitskreises vor. So habe man im Rahmen der Sterbehilfe-Diskussion im Deutschen Bundestag bayernweit als SPD-Landtagsfraktion Veranstaltungen durchgeführt, veranstalte Fachgespräche zum kirchlichen Arbeitsrecht, treffe sich mit den kirchlichen Schulen zum Meinungsaustausch oder führe Gespräche mit Seelsorgern in besonderen Berufsgruppen, wie beispielsweise den Militär-, Krankenhaus- oder Gefängnispfarrern.

Franz Maget erläuterte die wechselvolle Geschichte der Demokratie in Deutschland und wie es von der Gegnerschaft zwischen Kirche und Sozialdemokratie zu Gemeinsamkeit gekommen sei. „Als Sozialdemokraten wollen wir Teilhabe an der Gesellschaft“ – das sei vor 150 Jahren weder bei den Kaisern und Königen noch bei den Kirchenmännern akzeptiert gewesen. Den Kirchen seien die Ideen der Sozialisten zu radikal gewesen und erst mit dem Godesberger Programm der SPD im Jahr 1959 wurde ein neues Kapitel aufgeschlagen. Die Partei schrieb fest, dass der demokratische Sozialismus in christlicher Ethik, im Humanismus und in der klassischen Philosophie verwurzelt ist. 1959 bekannte sich die SPD zu Kirchen und Religionsgemeinschaften und betonte, deren besonderen Auftrag und ihre Eigenständigkeit zu achten.

„Heute stellen wir fest, dass die Kirchen bei vielen Themen, die die Sozialdemokraten für ein besseres Leben wollen, gute Verbündete seien“, so Maget. Die Kirchen hätten, ebenso wie die Gewerkschaften, die SPD-Forderung zur Einführung des Mindestlohns unterstützt. Und Papst Franziskus rufe in seiner Enzyklika „Laudato si“ zur Sorge um das „Gemeinsame Haus“ auf – der Gedanke der „einen Welt“ sei auch in der Sozialdemokratie schon lange beheimatet.

Als Sozialattachée an der Deutschen Botschaft in Tunis berichtete Maget auch von seiner aktuellen Arbeit und der Einschätzung der politischen Lage in diesem Land und den Nachbarländern. Die Demokratiebemühungen dieser Staaten müssen unterstützt werden, aber angesichts unserer eigenen Erfahrungen, wie lange es dauert, eine Demokratie stabil zu gestalten, könne man auch nicht erwarten, dass dies von heute auf morgen passiere, so Maget. Die Zuhörer hatten zahlreiche Fragen an Maget, woraus sich eine spannende Diskussion entwickelte.

Die stellvertretende Vorsitzende der SPD Landshut, Patricia Steinberger bedankte sich bei Franz Maget für sein Kommen und die interessanten Einblicke sowohl in das Thema „Kirche und SPD“ als auch in seine aktuelle Tätigkeit.

 

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