Pflege ist nicht erst seit der Corona-Pandemie systemrelevant

Veröffentlicht am 06.08.2021 in Soziales

SPD-Politiker Besuchen Villa Wörth

„Unsere Dienstleistungen umfassen pädagogische, therapeutische und pflegerische Tätigkeiten. Vor diesem Hintergrund sehen wir jede Person als eigenständige, einzigartige Persönlichkeit mit ihrer eigenen Lebensgeschichte, die unser Haus prägen soll und nicht umgekehrt. Unsere Bewohner sollen sich bei uns wohl fühlen. Der Mensch steht bei uns an erster Stelle.“ erläuterte die Geschäftsführerin und Betreiberin der Einrichtung Nina Loris-Burnengo den SPD-Politikern, die am Sonntagvormittag in die Villa Wörth gekommen waren.  2. Bürgermeister Ludwig Thoma, der auch der Seniorenbeauftragte der Gemeinde Wörth ist und die beiden SPD-Gemeinderäte Armin Reiseck und Hans Grundner freuten sich, den Vizepräsidenten des Bayerischen Landtags Markus Rinderspacher im Rahmen seiner Drei-Wahlkreise-Tour zusammen mit der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden des Bayerischen Landtags, Ruth Müller begrüßen zu dürfen. Begleitet wurden die beiden Abgeordneten vom Bundestagskandidaten für den Wahlkreis, Severin Eder und dem an Seniorenpolitik interessierten Viechtacher Stadtrat Dennis Schötz.

Malerisch liegt die „Villa Wörth“ inmitten von viel Grün in der Gemeinde Wörth. Und wenn man das Haus betritt, wird man vom Charme der Jahrhundertwende empfangen, der sich in den Parkettböden, hohen Räumen und knarzenden Treppen widerspiegelt. Das Pflegezentrum entstand  in der Umbruchzeit der 1968-er Bewegung. Psychisch kranke Menschen wurden in den Anfangsjahren der jungen Bundesrepublik Deutschland noch weggesperrt, erst nach und nach entwickelte sich ein Bewusstsein für dieses Krankheitsbild. Vier junge Pfleger aus dem Bezirkskrankenhaus Haar wollten einen neuen Weg beschreiten und mieteten die „Villa Wörth“ und legten mit den ersten Bewohnern, bei denen es sich zum Teil um psychisch kranke Menschen oder Langzeitalkoholiker handelte, den Grundstein für ein neues Denken in der Versorgungsstruktur. „Bemerkenswert sei aber auch, dass die Bewohner der Gemeinde Wörth diesen Veränderungsprozess in der „Villa Wörth“ mitgetragen haben“, so Nina Loris-Burnengo, die die Gäste durch das Haus führte. Heute habe man den pflegerischen Schwerpunkt auf gerontopsychiatrische Bewohner gelegt und im Jahr 2002 einen Neubau für 28 Bewohner errichtet. 14 davon wohnen aufgrund ihrer fortgeschrittenen Demenzerkrankung in einer beschützten Station, 37 weitere Bewohner verbringen entweder im Trakt der Villa oder im Neubau ihren Lebensabend. „Demenz ist eine Erkrankung, von der immer mehr Menschen betroffen sind“, so Loris-Burnengo. Für die Pflegekräfte der „Villa Wörth“ sei aber die Grundeinstellung wichtig, die jedem dieser Menschen ein erfülltes Leben zuspreche, egal, ob er oder sie sich noch an Einzelheiten erinnern könne. Um pflegende Angehörige zu entlasten, biete man Tagespflege aber auch eingestreute Kurzzeitpflege an, die sehr gerne angenommen werde. Um die Bürgerinnen und Bürger vor Ort für das Thema Demenz zu sensibilisieren wird Ruth Müller versuchen, die Wanderausstellung „Was geht, was bleibt“ gemeinsam mit der Gemeinde und der Villa Wörth zu organisieren.

50 Beschäftigte kümmern sich um die Belange der Bewohnerinnen und Bewohner, die zwischen 60 und 95 Jahre alt sind. Die größte Herausforderung werde es in Zukunft sein, Menschen zu finden, die in der Altenpflege arbeiten wollen. „Nicht jeder ist dafür geeignet“, machte Loris-Burnengo unmissverständlich klar. „Wir brauchen Menschen, die auf Menschen eingehen und zugehen können und Selbstvertrauen mitbringen“. Das seien aber auch Qualifikationen, die sich Menschen erst im Laufe des Lebens aneignen, deshalb seien Quereinsteiger in der Pflege immer sehr willkommen, da sie Lebenserfahrung mitbrächten. Die Wehrpflicht war eine gute Gelegenheit, um Nachwuchskräfte für den Pflegeberuf zu begeistern. Gerade die Zivildienstleistenden hätten den sozialen Einrichtungen gut getan. Und für Jugendliche sei es – unabhängig vom Geschlecht – sicher eine wertvolle Erfahrung, wenn sie nach der Schule oder Ausbildung einen einjährigen Gemeinschaftsdienst im sozialen, kulturellen oder ökologischen Bereich leisten müssten. „Um mehr Nachwuchskräfte zu gewinnen, müssen wir attraktivere Rahmenbedingungen schaffen: eine Personalbemessung, die qualitativ hochwertige Versorgung ermöglicht, weniger dafür aber digitale Dokumentation und eine Reduktion der Wochenarbeitszeit schafft“, machte Severin Eder deutlich. Und dieser Dienst am Menschen müsse besser bezahlt und anerkannt werden.

Der Vize-Präsident des Bayerischen Landtags, Markus Rinderspacher, sicherte zu, dass weiterhin alles unternommen wird, um die Arbeitsbedingungen für Pflegende zu verbessern und vor allem die Bürokratie abzubauen, sodass mehr Zeit für die zu pflegenden Menschen bleibt.

 

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