Am 09. September luden der SPD-Gemeinderat Joachim Czichon und das Regionalbüro Regensburg der Friedrich-Ebert Stiftung die Bürger_innen zur Führung durch die Ausstellung „Bezahlbarer Wohnraum in Bayern – aber wie?“ in den Bürgersaal von Ergolding. Neben dem Leiter des Regionalbüros Harald Zintl, der durch die Ausstellung führte war die SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller zu Gast.
Bezahlbarer Wohnraum ist ein in letzter Zeit omnipräsentes Thema. Vielerorts steigt neben den Mieten auch die Anzahl der Haushalte rapide. Um den Druck vom Wohnungsmarkt zu nehmen seien laut Harald Zintl vor allem die Kommunen mit den ihnen zur Verfügung stehenden Steuerungsmöglichkeiten gefragt. Diese seien die besten Ansprechpartner, da sich die Aufgaben oft sehr individuell gestalten.
Joachim Czichon wies darauf hin, dass es sich bei dem Thema „Bezahlbarer Wohnraum“ keineswegs um ein reines Großstadtproblem handelt. Auch eine Marktgemeinde wie Ergolding mit seinen ca. 12 500 Einwohner_innen kennt das Problem. Da sich die Gemeinde im „Speckgürtel“ von Landshut befindet stiegen auch dort die Mieten in den letzten Jahren stetig an. Ergolding befindet sich allerdings laut Czichon in der komfortablen Lage finanziell gut aufgestellt zu sein. So wird unter anderem ein Projekt für 74 Wohnungen für ältere Menschen und Menschen mit Behinderung umgesetzt. Des Weiteren will die Gemeinde künftig ihr Augenmerk vermehrt auf Geschosswohnungsbau für Mehrparteienhäuser legen.
Die Landtagsabgeordnete Ruth Müller machte darauf aufmerksam, dass vor ca. zehn Jahren für den Landkreis Landshut große Leerstände prognostiziert wurden. Die heutigen Probleme hätten also auch mit dem Vertrauen auf völlig falsche Einschätzungen der Bevölkerungsentwicklung zu tun. Da Wohnen eines der zentralsten Grundbedürfnisse der Menschen sei, müsse künftig mehr getan werden. Deshalb fordert die SPD unter anderem in Gebieten mit angespannten Wohnungsmärkten den Stopp von Mietpreiserhöhungen für die nächsten fünf Jahre. Außerdem müsse bei öffentlich geförderten Projekten die günstige Miete für Sozialwohnungen vertraglich länger garantiert werden.
Kleineren Gemeinden müsse es zudem ermöglicht werden sich in kommunalen Wohnungsbaugesellschaften zusammenzuschließen. Deshalb werde die Landtagsfraktion der SPD nach dem Ende der Sommerpause ein Antragspaket mit dem Titel „Die Ressource Boden gehört allen“ einbringen.