Die Erwachsenenbildung darf nicht vergessen werden

Veröffentlicht am 22.05.2020 in Allgemein

Ungewöhnlich leer sind die Räume der VHS beim Gespräch....

Volkshochschulen brauchen eine Perspektive für die Öffnung

„Seit über 70 Jahren gibt es in Vilsbiburg die Volkshochschule und noch nie kam es vor, dass über die Hälfte der Kurse ausgefallen ist“, stellt der Leiter der VHS, Hans Sarcher verbittert fest. Seit 13. März ist „seine“ Einrichtung geschlossen und über 200 Kurse sind im Sommersemester mittlerweile ausgefallen. Die Landshuter Landtagsabgeordnete Ruth Müller war in der VHS zu Gast, um sich die Sorgen der Verantwortlichen anzuhören. Mit dabei war auch Bernhard Pannermayr, der Schatzmeister der VHS sowie die neue Bürgermeisterin Sibylle Entwistle. „Wir haben das Gefühl, dass wir vergessen wurden, als die Öffnungen für die Fußballbundesliga, die Nagelstudios und die Hundefriseure diskutiert wurden“, klagt Pannermayr sein Leid. 

Bis zu 70 Prozent aller Einnahmen werden in den Volkshochschulen über die Teilnehmergebühren finanziert, die dann entsprechend von Kommunen und Land kofinanziert werden. „Ich verstehe nicht, wieso die Bundesliga wieder Fußball spielen darf, aber der Qi Gong-Kurs im Neuhofer-Garten mit 1.438 Quadratmeter Fläche nicht stattfinden darf“, zeigt Hans Sarcher wenig Verständnis für die Entscheidungen, die sensibler auf die einzelnen Sparten ausgerichtet sein müssten. Derzeit biete man Online-Sprachkurse in Englisch und Französisch und eine Abitur-Vorbereitung für Mathematik an. Vor Corona sei habe man ein digitales Angebot kaum auf dem Schirm gehabt, geben sich die Volkshochschulen auch selbstkritisch. Aber vieles andere sei ausgefallen, und dabei gehe es nicht nur um Häkel- und Töpferkurse, wie man sich landläufig oft die Aufgaben einer VHS vorstelle. „Vielmehr sei die Vilsbiburger VHS auch ein Partner der Wirtschaft und sorge durch die Präsenzkurse auch für sozialen Zusammenhalt und ein Gemeinschaftsgefühl“, machte Bürgermeisterin Sibylle Entwistle deutlich.

 

Aus der Videokonferenz mit den anderen niederbayerischen Volkshochschulen berichtete Bernhard Pannermayr, dass sich im Moment alle die Frage stellen, inwieweit sie Kurse für das Herbstsemester zusammenstellen sollen und ob sich die Ausgaben für den Druck des Kursprogramms lohnen würden. Denn: „Uns fehlt eine Perspektive und klare Handlungsempfehlung der Politik“. Die SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller berichtete über die Initiative der überfraktionellen Arbeitsgruppe Erwachsenenbildung im Bayerischen Landtag, die sich an die Bayerische Staatsregierung gewandt habe, um genau diese Perspektive einzufordern. „Wir fordern hier eine finanzielle Hilfe für die selbständig tätigen Kursleiter und eine Zusicherung, dass die Fördermittel stabil bleiben und nicht durch die geringeren Kursgebühren-Einnahmen abgesenkt werden“, so Müller. Zudem muss ein verbindliches Rahmenkonzept entwickelt werden, das festlegt, unter welchen Bedingungen Lehrveranstaltungen wieder stattfinden können. „Die Erwachsenenbildung ist sogar in der Bayerischen Verfassung verankert, denn sie garantiert den Bürgern ein Recht auf Bildung und stärkt die Selbstverantwortung“, so Müller. Deshalb müsse auch über einen Rettungsschirm nachgedacht werden, damit die wichtige Säule der Erwachsenenbildung stabil bleibt.

 

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