Die Digitalisierung hat das Handwerk erreicht – SPD PolitikerInnen diskutieren in der Handwerkskammer

Veröffentlicht am 27.02.2018 in Wirtschaft

Die Digitalisierung verändert auch das Handwerk in Bayern ganz wesentlich – darüber waren sich alle Teilnehmer am Fachgespräch der SPD Landtagsfraktion „Fachkräfte für das Handwerk gewinnen – Chancen der Digitalisierung nutzen“ am vergangenen Montag in der Handwerkskammer in Landshut einig. An der Diskussion nahmen Fachleute und Experten aus Handwerk, Industrie, Fortbildungseinrichtungen und Politik teil.

Es bestand kein Zweifel daran, dass die Arbeitswelt in allen Berufen immer digitaler wird. Und davon ist das Handwerk nicht ausgenommen. Zimmerer vermessen Räume mit Lasertechnik, Orthopädieschuhtechniker fertigen Probeschuhe zum Teil mit 3D-Druckern an und Elektroniker planen digitale und vernetzte Haustechniksysteme und installieren diese. Zur Unterstützung der Handwerksbetriebe plant die Handwerkskammer den Aufbau eines eigenen Kompetenzzentrums für „Digitale Gebäudetechnik – Smart Living“ in Schwandorf.

Die kleinen und mittleren Betriebe in Niederbayern gelten gemeinhin als Rückgrat der Wirtschaft in der Region. Damit diese aber nicht im Zuge der Digitalisierungswelle überrollt werden, ist es höchste Zeit, den aktuellen Strukturwandel in der Arbeitswelt mit einem breiten Angebot an niedrigschwelligen Fördermaßnahmen für mittelständische Betriebe zu begleiten.

„Chancen zu optimieren und Risiken zu minimieren, dass ist die Aufgabe der Politik im digitalen Gestaltungsprozess“, so die Landtagsabgeordnete Ruth Müller zur klaren Marschrichtung der SPD Landtagsfraktion in Bayern. Mehr als in anderen Regionen dominiert in Niederbayern das produzierende Gewerbe, so dass es hier umso mehr gilt, sich für eine erfolgreiche Umsetzung innovativer Digitalisierungsstrategien einzusetzen.

„Digitalisierung ist nur dann eine Bedrohung, wenn es Handwerk und Industrie versäumen eine passgenaue, berufliche Weiterqualifizierung als Schlüssel zur Wettbewerbsfähigkeit zu sehen,“ so Annette Karl in ihrem Vortrag als wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD Landtagsfraktion. Das Förderprogramm Digitalbonus Bayern funktioniert bereits gut, um den Mittelstand bei den finanziellen Belastungen durch die Digitalisierungsprozesse zu unterstützen. „Was wir aber nun dringend brauchen, ist endlich ein Weiterbildungsgesetz auf Landesebene“, so Annette Karl zum - nach Einschätzung der SPD Wirtschaftspolitikerin - notwendigen Folgeschritt der Politik.

Sachsen und Bayern sind die derzeit letzten beiden Bundesländer, in denen die Arbeitnehmer noch keinen Anspruch auf Bildungsurlaub haben. Plan der Bayern SPD ist es, Arbeitsnehmer zehn Tage in zwei Jahren bei vollem Lohnausgleich für Fortbildungen frei zu stellen, um diese für den Anpassungsdruck an die veränderten Anforderungen fit zu machen. Digitale Transformation bedeutet nicht nur die technische Umstellung von Produktionsbedingungen, sondern eben auch in die digitale Weiterbildung der Mitarbeiter zu investieren.

Das Handwerk begreift die Digitalisierung überwiegend als große Chance und weniger als Gefahr, denn viele Betriebe sehen hierin ein probates Mittel um Nachwuchs und Fachkräfte für das Handwerk zu begeistern: „Die Digitalisierung ist ein Baustein, um eine gesellschaftliche Akzeptanz der Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung zu erreichen“, so Hans Schmidt, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz, „mit unseren Berufsorientierungsmaßnahmen in Kooperation mit Mittel-, Realschulen und Gymnasien wollen wir erreichen, dass interessierte Schüler Einblick erhalten in innovative und spannende Handwerksberufe und die Karrieremöglichkeiten im Handwerk kennen lernen. Jeder junge Mensch sollte den Weg gehen, der seinen Neigungen und Eignungen am besten entspricht. Dazu ist eine breite Information notwendig.“

Aktuelle Zahlen sprechen für einen Erfolg des Konzepts der Handwerkskammer. 2016 wurden erstmals wieder mehr Ausbildungsverträge im Handwerk in der Region abgeschlossen, 2017 haben sich die Zahlen stabilisiert. Hans Schmidt ist optimistisch, dass der Trend zur beruflichen Bildung weiter an Fahrt aufnimmt. „Viele Tätigkeiten verändern sich und um mögliche Ängste vor dem Verlust erworbener Kompetenzen abzubauen, müssen wir alle dazu beitragen, dass die Chancen der Digitalisierung in den Vordergrund rücken“, fasste SPD-Stadtrat Gerd Steinberger seine Erkenntnisse zur Diskussion des Abends aus Handwerkersicht zusammen.

Bildunterschrift, v. li. n. re: Hans Schmidt (stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Niederbayern-Oberpfalz ), Annette Karl (MdL, wirtschaftspolitische Sprecherin der SPD LT-Fraktion), Ruth Müller, MdL, Gerd Steinberger (SPD Stadtrat)

 

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