Beleg bahnbrechender Errungenschaften

Veröffentlicht am 14.03.2018 in Wahlkreis

Ausstellung der SPD-Landtagsfraktion am Wochenende im Bürgersaal zu sehen

Rottenburg. „100 Jahre unser Freistaat“ heißt eine Ausstellung der SPD-Landtagsfraktion, die am Wochenende im Bürgersaal zu sehen ist. Sowohl während des Frauenempfangs der Landtagsabgeordneten und frauenpolitischen Sprecherin Ruth Müller am Samstag ab 15 Uhr als auch während des Fastenmarkts am Sonntag von 11 bis 17 Uhr ist sie kostenlos zugänglich.

Sozialdemokrat Kurt Eisner rief am 8. November 1918 nicht nur den Freistaat Bayern aus, sondern auch das Frauenwahlrecht. Für die SPD ist das ein Grund zurückzublicken. Natascha Kohnen, die Spitzenkandidatin zur Landtagswahl, und Ruth Müller wollen mit diesem Jubiläum „die mutigen Frauen von damals und heute“ feiern, wie die beiden in der Einladung zum Frauenempfang schreiben. Dazu sind Frauen – unabhängig von einer etwaigen Mitgliedschaft in der SPD – am Samstagnachmittag willkommen. Als frauenpolitische Sprecherin führt Müller 14 solcher Empfänge in ganz Bayern durch.
Rückblick auf die vergangenen 100 Jahre

Immer mit dabei sind die neun klappbaren Pappstelen, die als kleine Ausstellung einen Rückblick auf die vergangenen 100 Jahre bieten. Damit soll deutlich werden, welche Errungenschaften die heutigen Menschen denjenigen von 1918 und vor allem Kurt Eisner zu verdanken haben. Neben dem Frauenwahlrecht nennt Müller vor allem den Achtstundentag, der heute schon wieder infrage gestellt werde, wie die Landtagsabgeordnete berichtet. „Die Menschen wollen weniger Stress im Beruf, mehr Raum für Familie“, heißt es in einem ausstellungsbegleitenden Faltblatt. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sei noch immer nicht vollständig gelungen. „Nicht alles war schon immer so, wie es heute ist“, sagt Müller. Bereits 1895 sei das Frauenwahlrecht von der bayerischen SPD gefordert worden. Bei den Landtagswahlen 1919 durften Frauen erstmals ihre Stimme abgeben. Und es gebe immer noch Dinge, die sich verbessern müssten. Die Gleichstellung von Mann und Frau sei immer noch nicht geschafft. Beispielsweise seien 78 Prozent der Studenten weiblich, aber nur 20 Prozent der Professoren. Bis 1977 habe die Frau nicht selbst über ihr Arbeitsverhältnis entscheiden dürfen, bis 1998 war die Vergewaltigung in der Ehe nicht strafbar. Laut Müller waren dies Meilensteine, die für Verblüffen und Verärgerung bei Jugendlichen sorgen, wie die Landtagsabgeordnete mit Verweis auf eine Diskussionsrunde mit Schülern kurz vor dem Redaktionsgespräch, berichtet. Dass die Ausstellung nicht nur beim Frauenempfang mit Natascha Kohnen am Samstag zu sehen ist, sondern auch beim Fastenmarkt, ist SPD-Stadtrat und stellvertretendem Ortsvorsitzenden Franz Gumplinger zu verdanken. Er hat Müller darauf aufmerksam gemacht, dass sich der Fastenmarkt mit seinem Motto „typisch bayerisch“ heuer – zumindest im weitesten Sinne – mit der Gründung des Freistaats Bayern vor 100 Jahren befasst.
Auswirkungen waren auch in Rottenburg spürbar

Somit war es für ihn naheliegend, die Ausstellung auch während des Fastenmarkts zu zeigen. Gumplinger meint, sie sei eine Bereicherung. Als Heimatpfleger und Vorsitzender des Fördervereins des Heimat- und Handwerksmuseums hat sich Gumplinger mit den Auswirkungen von Eisners Maßnahmen auf Rottenburg befasst. Unter anderem berichtet er, dass auch hier die Gefahr der Anarchie bestand. Unter der Federführung der Feuerwehr sollte eine Bürgerwehr gegründet werden. Auch in Rottenburg wurde damals ein Wohnungsbauprogramm aufgelegt, um die Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg zu lindern.

Text: Thomas Gärtner, Rottenburger Anzeiger

 

 

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