Unsichtbar und teuer für Adlkofen – Asbestzementrohre

Veröffentlicht am 25.06.2021 in Allgemein

Ruth Müller (MdL) und Rosa Maria Maurer (Bürgermeisterin Adlkofen)

SPD-Politikerin Ruth Müller informiert sich bei Bürgermeisterin über Sanierungsprogramm

Aus aktuellem Anlass besuchte die SPD-Landtagsabgeordnete Ruth Müller die Adlkofener Bürgermeisterin Rosa-Maria Maurer, um sich über das Problem der Sanierung der Asbestzementrohre ein Bild zu machen. Maurer hatte sich an die Abgeordnete mit der Bitte um Unterstützung gewandt, denn bereits 2020 hat die Gemeinde Adlkofen mit einer Kanalsanierung im „Inliner-Verfahren“ begonnen und die Sanierungen im Kerngebiet der Gemeinde in vier Bauabschnitte aufgeteilt. „Die böse Überraschung kam kurz vor Beginn des Bauabschnittes II, der 1880 Meter umfasst“, berichtet Bürgermeistern Maurer. Denn zwischenzeitlich hatte das Gewerbeaufsichtsamt Niederbayern der Gemeinde mitgeteilt, dass eine Sanierung im Inliner-Verfahren an asbesthaltigen Kanälen nicht mehr genehmigt werde. Eine Sanierung für diesen Abschnitt in offener Bauweise würde im Vergleich zur geschlossenen Bauweise im Inlinerverfahren aber anstelle von 242.400 € Kosten von 2,371 Millionen € bedeuten, also eine satte Preissteigerung von 878 Prozent.

Die Landtagsabgeordnete Ruth Müller wurde zur gleichen Problematik auch schon von anderen Gemeinden in Niederbayern angefragt und hatte aktuelle Informationen für die Rathaus-Chefin dabei: In Bayern sind rund 4.700 Kilometer Asbestzementrohre verlegt und aufgrund von EU-Vorschriften ist eine Sanierung dieser Rohre nicht mehr erlaubt, vielmehr müssen sie komplett ersetzt werden. „Bereits jetzt sind 940 Kilometer Rohrleitung in Bayern sanierungsbedürftig“, wusste Ruth Müller aus ihrer Arbeit im Landtag zu berichten – und es gebe Kostenschätzungen, dass mit rund 450 Euro pro Meter Rohr zu rechnen ist. „Alleine in Adlkofen haben wir in den anstehenden Bauabschnitten 2370 Meter sanierungsbedürfte Asbestzementrohre aus den 1960er Jahren verlegt“, rechnete Rosa-Maria Maurer vor und widerspricht der Kostenschätzung des Umweltministeriums, das 450 Euro pro Meter für die Kanalsanierungskosten kalkuliert hat: „Unsere Kostenvoranschläge besagen aber, dass diese Berechnung völlig unrealistisch ist und stattdessen von 1260 Euro – 1600 Euro pro Meter (je nach Kanaldimension) für die komplette Sanierung in offener Bauweise ohne Inliner Verfahren ausgegangen werden muss. Darin enthalten sind Aufbruch und Wiederherstellung der Fahrbahn, Mehraufwendungen aufgrund verschiedener Sparten und die Entsorgung von Aushubmaterial und der anfallenden Asbestabfälle.“  Finanziell werde man das als Kommune nicht stemmen können. Dazu hatte die SPD-Landtagsabgeordnete erst vergangene Woche im Umweltausschuss einen entsprechenden Antrag gestellt, der eine detaillierte Aufstellung der Situation in den Kommunen forderte, um das Investitionsvolumen aufzuzeigen. „Außerdem haben wir beantragt, dass die Kommunen bei Sanierungen finanziell unterstützt werden müssen“, so Müller. Leider habe die Regierungskoalition aus CSU und Freien Wählern den Antrag abgelehnt, deshalb werde man jetzt erst den Bericht abwarten müssen, bevor weitere Schritte unternommen werden können. „Auch angesichts der steigenden Baupreise können wir diese Aufgabe alleine nicht stemmen“, bat Rosa-Maria Maurer die Abgeordnete um weitere Unterstützung in dieser Angelegenheit. „Denn ein Austausch der Rohre ist um ein vielfaches teurer wie eine Sanierung im Inliner-Verfahren“, rechnete die Bürgermeisterin vor. Und die Kosten müssen über die Abwassergebühren an die Anschlussteilnehmer weitergegeben werden. „Hier müssen wir dringend eine kommunal- und bürgerfreundliche Lösung finden, um das unsichtbare Problem nicht noch teurer zu machen“, pflichtete Ruth Müller, MdL bei.

 

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