SPD-Abgeordnete Müller und Werner-Muggendorfer besuchen Pinsker Druch und Medien

Mainburg. Ihre Namen hatten beide auf dem großformatigen Bogen schnell gefunden. Ruth Müller auf dem weißen Stimmzettel für den Landtag und Johanna Werner-Muggendorfer auf dem blauen für den Bezirkstag. Die beiden SPDPolitikerinnen besuchten unlängst zusammen mit SPD-Kreisrat Karsten Wettberg die Druckerei von Pinsker Druck und Medien und stießen dort auf die druckfrischen Stimmzettel für die Wahl am 14. Oktober.

Nach fünf Jahren gemeinsam auf den harten Oppositionsbänken im Landtag trennen sich nun die Wege der beiden SPD-Damen. Während die 51-jährige bPfeffenhausenerin Ruth Müller als stellvertretende Vorsitzende der SPD Niederbayern ihre Wiederwahl im Landtag anstrebt, hat Johanna Werner-Muggendorfer nach 27 Jahren im Maximilianeum - darunter viele Jahre als stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion - auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Ganz von der Politik lassen will die 68-jährige Neustädterin allerdings noch nicht. Die Sozialpolitikerin kandidiert am 14. Oktober für den Bezirkstag Niederbayern. Und so fanden die beiden SPD-Politikerinnen ihre Namen auf den Wahlzetteln für den Landtag und den Bezirkstag, die derzeit durch die High Tech-Druckpressen an der Mainburger
Pinskerstraße rattern.

Wie er an den Auftrag gekommen ist, erläuterte Firmenchef Horst Pinsker seinen beiden Gästen, die von SPD-Kreisrat Karsten Wettberg begleitet wurden. „Das Problem war eigentlich, die Referenzen beizubringen, einen solchen Auftrag auch tatsächlich stemmen zu können“, sagte Pinsker. „Aber weil die nicht älter als zwei Jahre sein dürfen, wurde die ganze Sache ein wenig schwierig, weil ja nicht jedes Jahr eine Wahl stattfindet.“ Aber auch das löste der erfahrene Medienunternehmer, der bis 1999 auch Herausgeber der Hallertauer Zeitung war.

Beeindruckt zeigten SPD-Politikerinnen von den sozialen Standards in dem traditionsreichen, 1879 von Ludwig Pinsker als Buchbinderei gegründeten Familienunternehmen. „Da können sich viele Firmen ein
Beispiel nehmen“, so Johanna Werner-Muggendorfer. Weil die Geschäfte im vergangenen Jahr gut liefen, gab es eine Sondergratifikation für die derzeit rund 140 Beschäftigten. „In der gleichen Höhe für alle Mitarbeiter, egal in welcher Position“, betonte Pinsker.

Im November vergangenen Jahres hatte Pinsker Druck und Medien bekanntgegeben, dass die Eigentümerfamilie Gesellschafteranteile an ARCUS, eine Unternehmensgruppe mit Sitz in München,
veräußert hat. Die Familie Pinsker hält weiterhin eine signifikantesich die beiden Beteiligung und bleibt in der Geschäftsführung aktiv tätig. Auch diese unternehmerische Entscheidung erläuterte Pinsker den beiden SPD-Politikerinnen, denen er versicherte, mit ARCUS einen „verantwortungsvollen und  unternehmerischen Partner“ gefunden zu haben, „der unser Geschäft versteht und uns dabei unterstützt, die weitere Entwicklung voranzutreiben“. Mit dem neuen Partner habe man auch neue Aufträge gewinnen können, so Pinsker auf dem Rundgang durch die Druckerei.

An einer Wand konnten die sozialdemokratischen Gäste am Ende nicht vorbeilaufen. Ein großformatiges Plakat zeigt dort Altkanzler Helmut Schmidt, der in diesem Jahr 100 Jahre alt geworden wäre, mit der für ihn typischen Zigarette im Mundwinkel. Daneben stehen einige der bekanntesten Zitate des SPDPolitikers,
genannt „Schmidt Schnauze“, wie: „Ich möchte Kohl zugutehalten, dass er im Grunde ein anständiger Politiker gewesen ist.“, „Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.“ oder „Willen braucht man. Und Zigaretten.“

Text: Zeitungsgruppe Straubinger Tagblatt/ Landshuter Zeitung