„Es braucht starke Frauen“: SPD hält Vortrag zu 100 Jahre Frauenwahlrecht
Sich für die Rechte von Frauen einsetzen, das ist das Ziel von MdL Ruth Müller (SPD), frauenpolitische Sprecherin, und MdL Margit Wild, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion. Anlässlich „100 Jahre Frauenwahlrecht“ gaben beide am Donnerstagabend im Gäubodenhof rund 30 Gästen Einblicke in die Geschichte und betonten, dass sich noch einiges verändern müsse.
„Heute stehen die Frauen im Mittelpunkt“, sagte Ruth Müller. Jeder sollte sich für ihre Rechte einsetzen und seinen Beitrag dazu leisten. Frauenpolitik müsse nicht nur an einem bestimmten Tag stattfinden, sondern immer. Besonders die Historie hob die frauenpolitische Sprecherin hervor. Und machte die jahrhundertelange Benachteiligung deutlich. Frauen sollten sich laut Ruth Müller nicht unterschätzen und sich auch mehr in die Politik trauen. Denn sie stellen 51 Prozent der Bevölkerung und dies sollte auch politisch deutlich werden. „Die Realität sieht anders aus.“
Margit Wilde lobte die Veränderungen in den vergangenen 100 Jahre. „Viele Frauen waren mutig und haben sich eingesetzt. Doch vieles ist heute selbstverständlich.“ Gegen frauenfeindliche Äußerungen oder Bürger, die radikal gegen Feminismus hetzen, müsse jeder seine Stimme erheben. „Es lohnt sich, sich nicht unterkriegen zu lassen.“ Nicht nur Frauen hatten am Abend das Wort, auch SPD-Politiker. Die Geschichte sei voll von starken Frauen, doch laut Dr. Olaf Sommerfeld zeigen Tage wie der „Equal-Pay-Day“, dass es nach wie vor Veränderungen geben muss. An diesem Tag wird die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen besonders hervorgehoben. „Frauen müssten eigentlich für 77 Tage mehr Vergütung bekommen. So beginnen sie eigentlich erst ab dem 18. März für Geld zu arbeiten.“
Für Marvin Kliem (SPD) stand fest: „Auch Männer müssen Feministen sein.“ Die Bevölkerung sei noch lange nicht so weit, dass Frauen und Männer auf gleicher Ebene stehen. Musikalisch wurde es als die gebürtige Landshuterin Michaela Dietl mit einem Schifferklavier aus ihrem Leben erzählte. Unterhaltsame Einblicke in ihre Anfänge und die Unterschiede zwischen Frauen und Männer verbaute sie charmant in ihren Stücken. Nicht nur bayerische Lieder, auch irische Volkslieder oder Tango gehörten zum Repertoire. Die Gäste zeigten sich angetan, klatschten und stampften mit. Abschließend bezog sich Ruth Müller auf ein Lied von Michaela Dietl und entließ die Gäste mit: „Stellen Sie vieles in Frage, denn es braucht starke Frauen.“ –lef
Text: Straubinger Tagblatt