Rohstoff- und Energiepreise stellen Zwiesel Glas vor Herausforderungen

Veröffentlicht am 05.05.2022 in MdB und MdL

Zusammen mit Ruth Müller, MdL und stellvertretende Vorsitzende der BayernSPD-Landtagsfraktion, besuchte Rita Hagl-Kehl, SPD-Bundestagsabgeordnete, das Traditionsunternehmen Zwiesel Glas und tauschten sich mit Andreas Fath, als Bereichsleiter „Supply-Chain-Management“ (SCM) verantwortlich für Einkauf, Logistik und Produktionsplanung, und Raimund Mathe, Betriebsratsvorsitzender, aus. Vielen bekannt unter dem Namen „Schott Zwiesel“ kämpft das Unternehmen vor allem mit den stark gestiegenen Energiekosten und der Rohstoffversorgung.

„In der 150-jährigen Geschichte hat unser Unternehmen bereits viele Krisen durchgemacht. Die aktuelle Lage ist allerdings eine besondere Herausforderung“, berichtete Andreas Fath, der unter anderem für den Rohstoffeinkauf verantwortlich ist. Bereits vor Beginn der russischen Invasion in der Ukraine sei die Lage auf dem Rohstoffmarkt angespannt gewesen. „Inzwischen sind die Preise für viele Rohstoffe allerdings regelrecht explodiert. So ist beispielweise der Preis für Lithiumcarbonat innerhalb eines Jahres von ungefähr. 5.000 Euro auf knapp 60.000 Euro pro Tonne gestiegen. Dazu kommt, dass sich unsere Energiekosten beinahe verfünffacht haben. Ohne signifikante Preissteigerung können wir das nicht verkraften“, so Andreas Fath weiter. Grundsätzlich zählt die Glasindustrie, ähnlich wie die Metallindustrie, zu den Wirtschaftszweigen, die noch auf Gasimporte angewiesen sind. In den Schmelzwannen, in denen die verschiedenen Rohstoffe geschmolzen werden und sich so zu Glas verbinden, braucht es konstante Temperaturen von bis zu 1.500 Grad. Kühlt die Temperatur plötzlich ab, werden die speziellen Wannen irreparabel beschädigt und müssen durch neue ersetzt werden. Pro Wanne kommen so schnell bis zu 3 Millionen Euro zusammen. Dazu Betriebsratsvorsitzender Raimund Mathe: „Wir müssen die Wannen rund um die Uhr bei einer konstanten Temperatur halten, 365 Tage im Jahr. Selbst wenn gerade kein Glas geschmolzen wird, dürfen die Wannen nicht komplett auskühlen und müssen eine Temperatur von mehreren 100 Grad halten.“

Ähnlich wie Zwiesel Glas geht es momentan vielen energieintensiven Unternehmen in Deutschland, die abhängig von Gas aus Russland sind: Ein sofortiges Gasembargo gegen Russland würde zu einer Rezession und einem massiven Stellenabbau mit Auswirkung auf die Gesellschaft führen. Dazu Ruth Müller, MdL: „So gerne wir sofort und auf der Stelle auf Gas, Öl und andere Rohstoffe aus Russland verzichten würden – momentan können wir das nicht, ohne der gesamten deutschen Wirtschaft einen immensen Schaden zuzufügen und eine schwere Rezession auszulösen. Allein in Zwiesel sind beispielsweise über 600 Arbeitsplätze direkt von der Glasherstellung abhängig, dazu kommen noch zahlreiche Zuliefer- und Handwerksbetriebe.“ Die Bundesregierung arbeite in diesem Zusammenhang allerdings mit Hochdruck an kurz- und langfristigen Lösungen, so Rita Hagl-Kehl. „Während wir weltweit nach neuen Energiequellen suchen, wird der Bund besonders energieintensive Unternehmen mit Zuschüssen und zinsgünstigen Krediten unterstützen. Langfristig müssen wir aber die erneuerbaren Energien weiter ausbauen und neue Technologien wie beispielsweise Wasserstoff konsequent weiterentwickeln.“

 

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