Drei SPD-Landtagsabgeordnete und SPD-Landratskandidatin zum Gespräch bei der AOK in Regen  

Regen. Die SPD-Landtagsabgeordneten Johanna Werner-Muggendorfer, Ruth Müller und Bernhard Roos waren im Rahmen ihrer Sommerreise zu Gast in der AOK-Direktion Bayerwald. Begleitet wurden sie dabei von der SPD-Landratskandidatin Rita Röhrl. Mit Direktor Markus Edinger und dessen Stellvertreter Rudolf Wühr diskutierten die SPD-Politiker über ausgewählte gesundheitspolitische Themen.

Zu Beginn informierte Edinger darüber, dass die AOK in den Landkreisen Regen und Freyung-Grafenau über 68.000 Versicherte in fünf Geschäftsstellten betreut. Mit 130 Beschäftigten und einem Haushaltsvolumen von rund 260 Mio. in der Kranken- und Pflegeversicherung ist die AOK in der Region ein wichtiger Arbeitgeber und Wirtschaftsfaktor. Die AOK setzt weiterhin auf eine ortsnahe Kundenbetreuung. Mit dem Online-Portal bietet sie auch einen weiteren modernen Kontaktkanal, mit dem die Kunden Anliegen bequem per Computer erledigen können. „Seit kurzem können Kunden, die am Online-Portal teilnehmen, auch eine elektronische Patientenquittung abrufen. In dieser sind die Behandlungskosten aufgeführt“, berichtete Wühr. Werner-Muggendorfer war davon sehr angetan.

Müller und Roos betonten, dass man die Möglichkeiten der Digitalisierung auch im Gesundheitswesen zukünftig besser nutzen müsse, sei es bei der Übermittlung von Befundberichten oder bei der Speicherung von Patientendaten, um auf diese im Notfall schnell zugreifen zu können. Auch eventuell gesundheitsschädigende Auswirkungen bei der Einnahme von mehreren Arzneimitteln können damit verhindert werden. Allerdings muss dabei der Schutz der Patientendaten vor unberechtigten Zugriffen gewährleistet sein und der Patient selbst über die Daten, die er zur Verfügung stellt, entscheiden können. Edinger betonte, dass zukünftig eine bessere Verzahnung zwischen ambulant niedergelassenen Ärzten untereinander und mit Krankenhäusern notwendig ist. Auch hier bietet die Digitalisierung entsprechende Chancen. Zudem gilt es, die Behandlungsqualität weiter zu verbessern.

Dass es den gesetzlichen Krankenkassen aktuell finanziell gut geht, führte Müller nicht nur auf die ausgezeichnete wirtschaftliche Lage in Deutschland, sondern auch auf die Einführung des Mindestlohns zurück. „Dies ist aufgrund des Engagements der SPD erfolgt“, so Müller. Roos plädierte dafür, dass die Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung zukünftig wieder paritätisch, also zu gleichen Teilen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, finanziert werden. Die Prävention, also Aktivitäten zur Vermeidung von Krankheiten, ist ein wichtiges Zukunftsthema. Der Gesetzgeber hat im Jahr 2016 ein Präventionsgesetz eingeführt. Seitdem müssen die gesetzlichen Krankenkassen pro Jahr einen bestimmten Betrag (aktuell: 7,17 EUR) je Versicherten für Prävention einsetzen. Edinger betonte, dass die AOK als Gesundheitskasse bereits vor über 25 Jahren die Wichtigkeit der Prävention erkannt hat und sich wie keine andere Krankenkasse in diesem Bereich engagiert. „Wir gehen in Kindergärten, Schulen und Betriebe und bieten zwei Mal im Jahr ein umfangreiches Gesundheitsprogramm in den Themen Ernährung, Entspannung und Bewegung an“, so Edinger.

Die SPD-Politiker forderten, dass eine leicht verständliche Kennzeichnung von Lebensmitteln, wie die Nährwert-Ampel und ein Verzicht auf Kinderwerbung für ungesunde Lebensmittel eingeführt werden. Abschließend beschäftigten sich die Diskutanten noch mit dem sog. morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleich. „Dieser funktioniert immer besser und muss insgesamt weiterentwickelt werden, ohne Rücksicht auf Einzelinteressen von Krankenkassen. Wir brauchen in der gesetzlichen Krankenversicherung einen Wettbewerb um die beste Versorgung und nicht um die besten Versichertenrisiken“, so Edinger.