Wenn ein Krankenhaus schließt, ist das für die betroffene Bevölkerung immer schwer zu akzeptieren und löst große Verunsicherung aus. Auch die Schließung des Krankenhauses im niederbayerischen Waldkirchen hat hohe Wellen geschlagen. Nun engagiert sich die regionale SPD für ein Alternativkonzept, das die entstandene Versorgungslücke wieder schließen könnte.

Die Abgeordnete Ruth Müller war daher von Andreas Tausch, dem Organisator des Abends und Mitglied im ortsansässigen SPD Ortsverein, als Expertin mit ihrer langjährigen Erfahrung als Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und Pflege im Bayerischen Landtag eingeladen, um in einer Informationsveranstaltung in Waldkirchen ihre Sichtweise zur Machbarkeit und Durchführung eines Intersektoralen Gesundheitszentrums (ISG) als Nachnutzungsmöglichkeit des geschlossenen Krankenhauses darzulegen.

„Viele kleine Krankenhäuser in Bayern sind von der Schließung bedroht und durch die zunehmende Überalterung der niedergelassenen Hausärzte bahnt sich eine weitere Problematik für die Sicherstellung der medizinischen Versorgung auf dem Land an“, zeigte sich die Abgeordnete besorgt über die derzeitige Lage.

Im Verlauf des Informationsabends wurde eine aktuelle Studie der Universität Bayreuth präsentiert, die mit ihren Ergebnissen zeigt, dass intersektorale Gesundheitszentren die passgenaue Lösung sein könnten, um die Versorgungslücke zu schließen. Gemeint ist damit eine Kombination aus der klassischen Ambulanz und einer erweiterten ambulanten Versorgung mit einer bettenführenden Einheit. Hier könnten Vertragsärzte Patienten auch mit Übernachtungsleistungen versorgen, um im Bedarfsfall eine angemessene Überwachung zu gewährleisten. Laut der vorliegenden Studie kann die Wirtschaftlichkeit solcher Einrichtungen nachweisbar belegt werden.

„Ambulantisierung mit hoher Qualität wäre vermutlich ein guter Ausweg aus dem vorhersehbaren Versorgungsdilemma“, resümierte Ruth Müller die Gesprächsergebnisse des Abends und versprach die Erkenntnisse in die entsprechenden Fachkreise auf Landesebene einzuspeisen.