Den Frauen eine Stimme geben: In Kunst, Musik und im Allgemeinen

Veröffentlicht am 08.03.2023 in Allgemein

Frauenempfang der Landtagsabgeordneten:  Ruth Müller und Margit Wild weisen auf die Benachteiligung von Frauen in der Musikbranche hin

„Ich bin eine Frau, die weiß, was sie will“ – dieses Lied aus der Operette von Oscar Strauss war nur eines von vielen passenden Liedern, die die Opernsängerin Franziska Rabl passend zum musikalischen Thema des Frauenempfangs im Rottenburger Bürgersaal darbot. „Endlich können wir den traditionellen Abend im Rahmen des internationalen Frauentags wieder im vollbesetzten Bürgersaal feiern“, freute sich die Gastgeberin des Abends, Ruth Müller, MdL zusammen mit ihrer Kollegin Margit Wild, MdL aus Regensburg. Inhaltlich lag der Schwerpunkt – sowohl beim Talk von Müller und Wild als auch bei den Darbietungen von Franziska Rabl, die von Mangfred Mora am Piano begleitet wurde, bei der strukturellen Benachteiligung von Frauen in der Kunst- und Kulturszene. 

Ungleichbehandlung - alt bekannt und längst nicht überwunden

Müller und Wild veranschaulichten, wie schwer sich begabte Frauen schon immer taten, ihr Talent auf den großen Bühnen der Theater, Opern und Schauhäusern unter Beweis zu stellen: Im 19. Jahrhundert war es der weiblichen Bevölkerung allgemein verboten, sich öffentlich zu äußern. In Sachen Kunst und Kultur wurde die gängige Meinung vertreten, Frauen lenkten nur vom Wesentlichen - der Musik - ab. Aus diesem Grund mussten sich die wenigen Sängerinnen oder Pianistinnen, die als Solistinnen auftraten, hinter Paravents verstecken, damit sich das Publikum auf die Musik konzentrieren konnte.

Die Bewegung der Neuen Frau, in den Anfängen des 20. Jahrhunderts, brachte entscheidende gesellschaftliche und politische Neuerungen, wie das Wahlrecht und der Zugang zu Bildungsmöglichkeiten für Frauen, mit sich. An der ungleichen Besetzung bei Kunst- und Musikveranstaltungen änderte sich allerdings kaum etwas.

1960 machte der weibliche Anteil in renommierten landesweiten Orchestern nur 3 Prozent aus. Auch heute liegt die Frauenquote im Bereich der Musikproduktion bei nur 2,6 Prozent. Dass Frauen nicht nur bei der Auswahl der Stücke vernachlässigt werden, zeigte Müllers Beispiel von Abbie Conant, Musik-Professorin an der Musikhochschule Trossingen und eine der weltbesten Posaunistinnen. Conant verdankte ihre Karriere nur ihrem Beharren darauf, dass das Vorspielen für die Solo-Posaunen-Stelle hinter einem Vorhang stattfinden sollte. „An den deutschen Opern gibt es nur 8 Prozent Dirigentinnen und das, obwohl mehr als 30 Prozent der Studierenden in den Fächern Dirigieren und Komponieren weiblich sind. In der Musik kann aber nicht das Geschlecht, sondern einzig und allein die Kunst und das Talent das Maß aller Dinge sein!“, findet Müller.

Wild verwies auf den Equal Pay Day 2023, der passenderweise heuer unter dem Motto „Die Kunst der gleichen Bezahlung“ steht, womit der Fokus der Gesellschaft dafür geschärft wird: „Ungleiche Bezahlung ist für unsere heutige Zeit ein Unding und hat in keiner Branche etwas verloren. In der Musikszene ist der Unterschied aber besonders gravierend, denn die wenigen Komponistinnen, die engagiert sind, bekommen im Schnitt 35 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen!“

Müller und Wild zogen das Fazit, dass Frauen einfach immer noch zu wenig zugetraut wird. Egal, ob im Beruf, in der Politik oder eben in der Musik. Für die Zukunft wünschen sich die beiden, dass mehr Frauen die erste Geige spielen und nicht nur in der Musikszene sondern in allen Bereichen der Gesellschaft gleichberechtigt den Ton angeben. Am Ende des kurzweiligen Abends, der von der großartigen Sängerin Franziska Rabl temperamentvoll und ausdrucksstark begleitet wurde, kam diese um eine Zugabe nicht herum. Und passend zum Motto des Abends erklang der weiche Mezzosopran dann mit dem Lied aus dem Musical Elisabeth, in dem die Kaiserin Sissi selbstbewusst singt: „Ich gehör nur mir“.

 

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