Ruth Müller im Dialog mit Betreuungsassistentinnen
Walzertanzen oder Martiniweckerl backen, dass es das nun individuell für die Bewohner in Pflegeheimen gibt, ist dem Pflegestärkungsgesetz I zu verdanken, mit dem 2015 die Gruppe der Pflegebedürftigen, die Betreuungsangebote durch Betreuungsassistenten in Pflegeheimen in Anspruch nehmen können, um den Personenkreis der dementiell oder psychisch erkrankten Heimbewohner erweitert wurde.
In der Folge wurde die Berufsgruppe der Betreuungsassistenten erheblich aufgestockt, welche - eingebettet in ein Team von Pflegekräften – besonders Patienten mit demenziellen Veränderungen aktivieren, um deren Wohlbefinden positiv zu beeinflussen, sei es durch gemeinsames Basteln, Malen, Brett- und Kartenspielen oder durch die Begleitung bei Ausflügen oder Spaziergängen.
Für Ruth Müller war es an der Zeit, Resumee zu ziehen, an welchen Stellschrauben ein Nachjustieren der Politik erforderlich ist, wo Defizite im Pflegealltag bestehen und wie sich die gemeinsame Zusammenarbeit zwischen Pflegefachkräften und Betreuungsassistenten in der Praxis bewährt hat.
„Als Konsequenz meiner Besuchsreihe in verschiedenen Senioren- und Pflegeheimen der Region in den vergangenen Wochen, möchte ich gerne einigen Aspekten des Pflegealltags besondere Aufmerksamkeit widmen und da mir die Arbeit der Betreuungsassistenten sehr positiv aufgefallen ist, freue ich mich, im Rahmen eines Fachgesprächs in den direkten Austausch zu treten“, so Ruth Müller über ihre Motivation zum Fachgespräch.
Die Diskussionsteilnehmerinnen hatten Interessantes zu berichten über die Ausbildungsstruktur des Berufes, Kurzaktivierungsmaßnahmen im Pflegealltag und das Arbeitsklima am Arbeitsplatz Pflegeheim.
Die Landtagsabgeordnete Ruth Müller konnte den fachlichen Austausch dazu nutzen, vielfache Anregungen aus der Praxis für ihre politische Arbeit in den Münchner Landtag mitzunehmen. Besonders wichtige Anliegen waren die Forderungen nach kostenlosen Weiterbildungsmaßnahmen – auch im Bereich Pflegekompetenz-, nach mehr Zeit für die Einzelbetreuung und reduziertem Aufwand für die Pflegedokumentation. Des Weiteren wurde auch über die zusätzlichen Einsatzmöglichkeiten der Betreuungsassistenten im Bereich der Förderstätten diskutiert.
Unterstützt wurde Ruth Müller vom SPD Kreisvorsitzenden Dingolfing-Landau, Dr. Bernd Vilsmeier, der die Gelegenheit nutzte, sich als Kommunalpolitiker des einzigen bayerischen Landkreises mit zwei über die Kommune finanzierten Pflegeheimen, über die Arbeitsbedingungen der Betreuungsassis-tenten zu informieren. Darüber hinaus freute sich Hans Sarcher, der als Leiter der VHS Vilsbiburg einen Seminarraum zur Verfügung gestellt hatte, dass der Schwerpunkt Gesundheit und Prävention inzwischen stark im Fokus des Programms der Volkshochschule steht. Auch Veldens Altbürgermeister und Kreisrat Gerhard Babl, der ehrenamtlich in der Seniorenarbeit tätig ist, bereicherte das Fachgespräch mit seinem Erfahrungsschatz.
„Als Politiker kann man nur gute Arbeit leisten, wenn die fachliche Arbeit im Landtag mit Erfahrungen aus der Praxis befüllt wird und das ist dank der offenen Haltung der Gesprächsteilnehmer an diesem Abend außerordentlich gut gelungen“, dankte Ruth Müller den anwesenden Gästen.